Ingenieurskunst: Die römische Wasserleitung

Die römischen Bäder, die Latrine, der Springbrunnen in der ausgegrabenen Villa am Stadtgraben – sie alle brauchten frisches Quellwasser, vielleicht mehr als vor Ort vorhanden war. Bislang kennt man allein drei römische Badeanlagen von Sumelocenna.

Da die Römer hervorragende Ingenieure waren, stellte das für sie allerdings kein Problem dar. Von einer Quelle im Rommelstal bei Obernau bauten die Römer eine Wasserleitung bis ins sieben Kilometer entfernte Sumelocenna. Der Hauptsammler, wie man heute sagen würde, lag auf einer Anhöhe, im Bereich des heutigen Gefängnisses. Von dort aus wurde das Wasser innerhalb der Stadt weitergeleitet durch ausgehöhlte Baumstämme, so genannte Deicheln, die mit Metallringen verbunden waren.

Natürlich hatte nicht jeder römische Haushalt seine eigene Wasserversorgung – die Bäder, die Latrine und der Springbrunnenbesitzer schon, ansonsten gab es öffentliche Brunnen. Im Rommelstal ist ein Stück der mit 7,16 km längsten römischen Wasserleitung rechts des Rheins „in situ“ (an Ort und Stelle) konserviert. Ein weiteres überdeckeltes Teilstück aus Originalsteinen befindet sich im Lapidarium, im Steingarten vor dem Sumelocenna-Museum.

Autoren: Hans-Erich Messner/Nadine Kaczmarek

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