Gedenkstein auf dem Jüdischen Friedhof Wankheim für Opfer der Shoa

Viktor Marx, ein Überlebender der Shoah aus Tübingen, ließ diesen Gedenkstein nach 1945 auf dem Jüdischen Friedhof in Wankheim setzen. Der Jüdische Friedhof in Wankheim ist der wichtigste erinnerungskulturelle Ort für die Familien der jüdischen Gemeinde in Tübingen. Er entstand Ende des 18. Jahrhunderts als Bestattungsplatz für die Juden, die der Ortsherr in seinem ritterschaftlichen Dorf Wankheim siedeln ließ. Als seit Mitte des 19. Jahrhunderts die dortigen Juden in die Städte abwanderten und sich eine Jüdische Gemeinde in Tübingen bildete, übernahm diese den Friedhof und nutzte ihn weiter. Der Friedhof stellt unter anderem die anderthalb Jahrhunderte bestehende Verwurzelung der während der Shoah ermordeten Tübinger und Reutlinger Juden im Heimatraum dar. Der Gedenkstein ist kein Grabstein. Viktor Marx ließ ihn zum Gedenken an 14 darauf genannte ermordete Jüdinnen und Juden errichten: “Dies sind die Opfer der Gemeinde Tübingen welche von den Nazi gemordet wurden” Genannt sind zuoberst seine Frau und Tochter Marga und Ruth Marx, Max, Sophie und Ilse Löwenstein, Selma Schäfer, Salomo, Karoline, Martha, Elfriede, Hans und Edwin Spiro sowie Anne Erlanger.

 

 

Autor: Wolfgang Sannwald

Foto: Wolfgang Sannwald, 2021

 

 

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