Der Synagogenplatz vor Ort

,,Diese Erfahrung hat mir bewusst gemacht, dass Vertreibung und Verfolgung während der NS-Zeit nicht weit weg stattgefunden haben, sondern direkt vor der eigenen Haustür.” So beschreibt Theresa Karl den Besuch der Gedenkstätte Synagogenplatz in Tübingen. Sie hat 2021 an der Qualifizierung zum Jugendguide teilgenommen. KulturGUT e.V. und der Landkreis Tübingen bieten diese Qualifizierung seit 2012 jährlich an. In 40 Stunden besuchen die Teilnehmenden, die zwischen 15 und 23 Jahren alt sind, Orte an denen NS-Verbrechen zum Vorschein kommen, formulieren ihre eigenen Positionen, lernen den Umgang mit Gruppen. Schon während der Qualifizierung und anschließend führen sie öffentliche Stadtgänge zum Thema NS-Verbrechen vor Ort durch. Sie sagte: „Im Rahmen der Qualifizierung lernte ich verschiedene Orte des Gedenkens in der Region kennen und erwarb viele neue Fähigkeiten.“ Sie meint, die Qualifizierung als Jugendguide sei eine wertvolle Ergänzung zum Geschichtsunterricht in der Schule. Sie freut sich darauf, in Zukunft Stadtführungen für Schulklassen durchführen zu können, damit das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit gerät.

 

 

Foto: Kreisarchiv Tübingen, Kaczmarek

 

 

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