Doblerstraße Tübingen (Theodor Dobler 1893-1973)

Von Linda Kreuzer Darf eine Straße heutzutage noch nach einem bekannten Antisemiten, NS-Mittäter oder Kolonialisten benannt sein? In Tübingen weisen Knoten in den Pfosten einiger Straßenschilder darauf hin, dass auch hier etwas nicht stimmt. Sie sollen den Diskurs und die Problematik dieser Namen in der Tübinger Öffentlichkeit bewusstmachen. Seit Herbst 2022 überprüften Expertinnen und Experten einer städtischen Kommission die Straßennamen…

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Auf Youtube: 5 Generationen und der Jüdische Friedhof Wankheim

Wer hat Heimat hier? Der Film folgt Prof. Dr. Wolfgang Sannwald, Archivar des Landkreises Tübingens, über den jüdischen Friedhof Wankheim und von dort aus in die Archive, zu Spuren von Ilse Bloch, geborene Löwenstein und ihren Vorfahren. Wie kann man die Grabsteine des Friedhofes zum Sprechen bringen, und welche Geschichten erzählen sie? Wie kann man gesichertes Wissen über diejenigen erlangen,…

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Jugendguides aktiv: am Sonntag, 10. September 2023 in der Gedenkstätte Grafeneck

Am Sonntag, 10. September um 16 Uhr findet die erste öffentliche Führung des diesjährigen Jugendguides-Jahrgangs im Landkreis Reutlingen statt: Jugendliche führen dabei durch die Gedenkstätte Grafeneck. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Schloss Grafenecks, das seit einem Jahrzehnt „Krüppelheim für behinderte Männer“ der Samariterstiftung war, wurde 1939 für „Zwecke des Reichs“ beschlagnahmt. Mit einem bürokratischen Erlass begann die „Aktion T4“…

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Jüdischer Friedhof Wankheim – historischer Überblick

1774 gestattete die adelige Ortsherrschaft St. André den Zuzug jüdischer Familien in ihr ritterschaftliches Dorf Wankheim bei Tübingen. [1a] Die bürgerliche Gemeinde Wankheim verpachtete der jüdischen Gemeinschaft ab November 1774 einen Begräbnisplatz. [1b] Als die Israelitische Oberkirchenbehörde im Königreich Württemberg 1843 die Wankheimer Gemeinde überprüfte, forderte sie dringend den Erwerb eines Friedhofgeländes. [4] Nach mehrjährigen Verhandlungen mit der bürgerlichen Gemeinde…

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Sophie (Sofie) Löwenstein, geborene Liebmann

Sophie Liebmann wurde am 26. Mai 1879 in Wankheim geboren. Aus dem Geburtenbuch Wankheim geht hervor, dass ihr Vater der Handelsmann Heinrich Liebmann war, der in der Kirchstraße in Wankheim wohnte. Ihre Mutter Caroline war eine geborene Löwenthal. Beide waren israelitischer Religion. [1] Sophie Liebmann heiratete am 23. November 1903 Max Löwenstein. Löwenstein war am 9. November 1874 in Rexingen,…

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Löwenstein, Siegfried

Siegfried Löwenstein wurde am 23. April 1913 in der Tübinger Frauenklinik geboren. Seine Eltern waren Julius Löwenstein und dessen Frau Jutte, geborene Weil. Die Eltern waren israelitischer Religion, sie wohnten in Rexingen, heute ein Ortsteil der Stadt Horb, Landkreis Freudenstadt. Der Vater wird als Viehhändler bezeichnet. [1] Siegfried Löwenstein hielt sich 1942 in der Gemeinde Hummelo en Keppel in der…

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Bloch, Ilse, geborene Löwenstein

Ilse Löwenstein wurde am 4. Januar 1914 in Tübingen geboren. Ihr Vater war Max Löwenstein, Viehhändler, der am 9. November 1871 in Rexingen, heute Stadt Horb im Landkreis Freudenstadt, geboren worden war. Ihre Mutter Sofie (Schreibweise im Heiratsbuch Stuttgart: Sophie) war eine geborene Liebmann. Sie war am 26. Mai 1879 in Wankheim, Kreis Tübingen, geboren worden. Ilses Eltern waren „israelischer…

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Landtagspräsidentin Aras in Mössingen: Jugendguides diskutieren über die Zukunft des Erinnerns

Von Jérôme Seibert Am Mittwoch, dem 12. Juli 2023, sprachen vier Jugendguides im Mössinger Quenstedt-Gymnasium über die Zukunft der lokalen Erinnerungskultur. Anlass war der Besuch der Landtagspräsidentin Muhterem Aras in Mössingen als Teil ihrer jährlichen Gedenkstättenreise. Trotz sommerlicher Temperaturen war das Foyer des Quenstedt-Gymnasiums mit circa 50 Personen gut gefüllt. Mössingen begeht dieses Jahr das neunzigjährige Jubiläum des Mössinger Generalstreiks…

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Tübinger Fensterskulptur in antifaschistischer Fotomontage

Von Jérôme Seibert Die Darstellung des Martyriums des Heiligen Georgs an der Außenwand der Stiftskirche in Tübingen ist zentraler Bestandteil einer Fotomontage des renommierten Dadaismus-Künstlers John Heartfield (1891-1968). Der Kunsthistoriker Anthony Coles bezeichnet diese Fotomontage als eine der „bemerkenswertesten Fotomontagen Heartfields überhaupt“ und als eine der „ganz wenigen, großartigen und zeitlosen Fotomontagen, die Heartfield geschaffen hat.“ Die 1934 entstandene Montage…

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Widerstand aus der U-Haft

Leute die im Gefängnis eingesperrt sind, haben oft das Bedürfnis, ihren Lieben zu Hause einen Brief zu schreiben. Genauso ging es einem gewissen Martin, der nach dem Mössinger Generalstreik vom 31. Januar 1933 in Untersuchungshaft saß. Der Streikteilnehmer schrieb am 5. Februar 1933 aus dem Amtsgerichtsgefängnis an seine „Liebe Marie“. Jugendguide Sofie zeigte diesen Brief bei einem öffentlichen Stadtgang in…

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